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[Eine Karte von Merheim in der mit verschiedenen Farben das Wachstum von Merheim verdeutlichen]
Grobe Karte der Siedlungstätigkeit der letzten 100 Jahre. Schwarz = vor 1910 gebaut, Lila = 1910 – 1930, Braun = 1930 – 1950, Blau = 1950 – 1970, Magenta = 1970 – 1980, Oliv = 1980 – 2000, Rot = 2000 – 2020

Daten und Statistik

Name

Der Name Merheim setzt sich aus Mer (mer, mar, maar bedeutet Sumpf, Moor, Weiher, Feuchtgebiet) und -heim (Siedlung, Ansitz, Wohnort, Heimat) zusammen, also etwa "Heim am Sumpf" (Merheimer Bruch).

Erste urkundliche Erwähnung

In einer Urkunde von Erzbischof Heribert von Köln werden 1003 u.a. Güter in Merheim, die er gegen einen anderen Hof getauscht hat, erwähnt.

Lage und Größe

Etwa 8 Kilometer Luftlinie östlich der Kölner Innenstadt, zwischen den Vororten Höhenberg, Brück, Neubrück und Holweide, liegt eingezwängt zwischen Autobahnen der Stadtteil Merheim. Früher gehörten zum Botenamt/Kirchspiel und später zur Bürgermeisterei Merheim die Ortschaften Rath, Brück, Thurn und Strunden (heute Dellbrück), sowie Wichheim, Schweinheim und Isenburg (heute Holweide), Höhenberg und Ostheim. Heute gehört das ehemalige Dorf Merheim zum Kölner Stadtbezirk 8 (Kalk) und hatte 2021 11.138 Einwohner in 4.931 Haushalten und bedeckt eine Fläche von 3,81 Quadratkilometer.

Einwohnerzahlen

Jahreszahl Einwohnerzahl
1816 234
1840 343
1850 344
1871 435
1875 418
1880 467
1885 502
1890 544
1895 607
1900 751
1905 775
1920 700
Jahreszahl Einwohnerzahl
1925 1.145
1933 2.503
1939 5.127
1950 4.684
1961 4.516
1970 6.053
1980 7.466
1990 7.522
2000 7.504
2010 9.927
2021 11.138

Geologie und Topografie

Nachdem sich das Meer endgültig zurückgezogen und sich die Niederrheinische Bucht gebildet hatte, lag hier im Südteil der Bucht ein großer Süßwassersee. Im warmen (Miozän) wurden hier große Sumpfwälder zu Braunkohle (glücklicherweise im Rechtsrheinischen nicht abbauwürdig). Am Ende dieser Zeit durchbrach der Ur-Rhein die flachen Vorläufer des Rheinischen Schiefergebirges. Durch zeitweilige Hebung des Schiefergebirges musste der Rhein sich ein tieferes Bett graben. Deutlich heben sich noch heute die verschiedenen Rheinebenen wie die Nieder- und Mittelterrasse, sowie die mäandernden ehemaligen Flussbetten der letzten Eiszeit in der Niederrheinischen Bucht ab.

Das ehemalige Feuchtgebiet Merheimer Bruch ist aus einer solchen eiszeitlichen Rheinrinne entstanden, die sich von Brück aus über Merheim nach Buchheim zieht. Er speiste sich aus dem Bruch- und Flehbach sowie dem Grundwasser der Mittelterrasse und wurde in den 30er Jahren trocken gelegt.

Straßen

Die "Hauptstraße" in Merheim war Jahrhunderte lang die Rüdigerstraße die vom Fronhof zum Grülshof führte. Die Kirchwege führten sternförmig aus allen Dörfern des ehemaligen Botenamtes/Kirchspiels und späteren Bürgermeisterei Merheim aus zur einzigen Kirche der Gegend. Auf aktuellen Stadtplänen findet man heute noch Teile des Mielenforster, Rather, Isenburger und Wichheimer Kirchwegs.

Der 1800m östlich gelegene hochwasserfreie vorgeschichtliche Fernhandelsweg, der heute Mauspfad genannt wird, folgt der Grenze zwischen der bewaldeten sandigen Mittelterrasse und der fruchtbaren Niederterrasse.
Die heutige Olpener Straße (im Mittelalter Brüder- und Heidenstraße genannt) war ebenfalls ein Fernhandelsweg und führte 700m südlich von Merheim entlang.

Bäche

Sowohl der Fleh-, als auch der Bruchbach konnten keine Mühlen antreiben (Ausnahme Erker Mühle), daher heißt der Bach ab Merheim auch Faulbach. Dagegen war der zwei Kilometer nördlich fließende Strunder Bach extrem fleißig und trieb zahlreiche Mühlen an.

Klima

Monatliche Durchschnittswerte für Niederschlag, Tagesmaximum und -minimum
Durchschnittliche Temperatur- und Niederschlagswerte von Köln-Kalk.
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Da unser Gebiet durch die häufigen Westwinde einem starken ozeanischen Einfluss unterliegt und durch die umliegenden Gebirge geschützt ist sind bei uns extreme Sommer- und Wintertemperaturen eher selten. Durch die Buchtlage kommt es allerdings gelegentlich zu Inversionswetterlagen die zu stark erhöhter Luftschadstoffkonzentrationen führen kann. Die Durchschnittstemperatur liegt bei etwa 10 bis 11 Grad und ist etwa 3 Grad höher als im Bergischen Land und sogar 5 Grad höher als in der Schneeeifel. Wir haben daher einen früheren Frühlingseinzug als die bergige Umland. Die Kölner Bucht zählt zu den wärmsten Regionen Deutschlands. Mit etwa 65 cm Regen liegt unser Stadtteil im deutschen Jahresdurchschnitt.

Falls jemanden inhaltliche Fehler auffallen sollten, würde ich mich über eine Email (h-felder@h-felder.de) sehr freuen.

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